Dienstag, Januar 24, 2006

Zoo statt Gandhi


Ach ja..nicht so einfach mit dem Internet in Indien. Dabei kommen doch die ganzen Computer-Inder hierher. Wir sind jetzt in Goa, und da muss wohl jemand auf der Leitung stehen. Dauernd bricht der Kram hier zusammen.

Jedenfalls...wo war ich stehengeblieben??? Ach ja, noch immer am Sonntag in Bombay. Nach dem Fruehstueck mit der altgedienten italienischen Indien-Expertin haben wir uns wieder durch die Strassen treiben lassen. Vom kolonialen Victoria-Bahnhof, angeblich einer der meistfrequentierten der Welt, zogen wir durch die Mahatma Gandhi Road entlang der vielen Buecherstaende. Da riskierten wir dann auch mal einen Lassi, und das obwohl der Reisefuehrer warnt, der Genuss solcher Getraenke koennte zu einem laengeren Aufenthalt in der Porzellanausstellung fuehren. Ging bisher aber alles gut.

Da wir eigentlich einem Gandhi-Museum noch einen Besuch abstatten wollten, hatten wir noch einige Kilometer vor uns. Dabei landeten wir dann etwas unerwartet in einem Slum-Gebiet. Kleinste Huetten, eng an eng, direkt an der Schnellstrasse. Wahrscheinlich bauen die gerade hier, weil ein Krankenhaus mit Sozialstation an der selben Strasse steht. Ein wenig unwohl fuehlt man sich schon, doch alle laecheln und gruessen. Wenn sie auch arm sind, so bewahren sich die Leute ihren Stolz. Sie fegen ihre "Vorhoefe", waschen ihre Kinder vor den Huetten in grossen Waschzubern.

Der von uns als erste Station angepeilte Crawford Market hat leider zu, Pech fuer uns. Wenigstens gibt es einen Granatapfel-Drink in Bombays besten Saftladen. Wir suchen wie irre nach dem Gandhi-Museum, aber leider finden wir nicht so richtig ans Ziel. Irgendwie sind wir in der Naehe, aber offensichtlich nicht da. Also beschliessen wir, fuer die letzten paar Meter ein Taxi zu nehmen. Der entspannte Herr am Steuer faehrt uns aber statt zu Gandhi lieber in den Zoo. Na ja, soll sich angeblich lohnen. Trotzdem haben Sonja und ich nicht allzuviel Lust auf eine Expedition ins Tierreich. Also ab ins naechste Taxi. Auf diese Weise lernen wir auch noch den letzten Winkel der Stadt kennen.

So langsam reicht es mit Bombay, mehr als zwei Tage muessen wirklich nicht sein. Morgen frueh geht der Zug nach Goa. Da muesssen wir schon um 5.30 hoch. Knallhart, und das im Urlaub.